Von 30.3.-2.4.2015 haben drei Kameraden unserer Feuerwehr am Strahlenschutzlehrgang 2 inkl. dem Erwerb des Strahlenschutzleistungsabzeichens in Bronze an der Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark teilgenommen.
Warum Strahlenschutz?
Oft wird man gefragt wofür man den Strahlenschutz generell in Österreich oder im speziellen in der Feuerwehr benötigt, so es doch keine Atomkraftwerke in Österreich und ebenso wenig ein realistisches Bedrohungsszenario eines Kernwaffeneinsatzes gibt. Zum einen ist Österreich von Länder umgeben in denen sehr wohl Atomkraft genutzt wird und deren Standorte für den Gefährdungsgrad absolut nicht weit entfernt sind. Was jedoch noch häufiger der Fall ist und auch nur in seltensten Fällen von der Bevölkerung wahrgenommen wird, ist der Einsatz und der Transport von Strahlenquellen im Alltag. So finden radioaktive Strahler Anwendung in der Medizin (Stichwort Radiologie!), in der Industrie (zB. Füllstandsanzeiger, Schweißnahtüberprüfung, zerstörungsfreie Werkstückkontrolle, etc.) oder im Forschungsbereich (z.B. Universitäten). Von all diesen Anwendungsgebieten können Gefahren z.B. bei einem Brand in einem Krankenhaus oder bei einem Unfall während eines Transportes auf der Straße/Schiene ausgehen.
Für den Bezirk Weiz ist die Freiwillige Feuerwehr Strahlenschutzstützpunkt. Das heißt wir verfügen über eigens dafür ausgebildete Spezialkräfte und die Ausrüstung um im Ernstfall Strahlenquellen aufspüren oder eine Kontamination feststellen zu können, sowie Grenzlinien für den verstrahlten Gefahrenbereich feststellen und markieren zu können.
Der Strahlenschutzlehrgang 2 beinhaltet auch den Erwerb des Strahlenschutzleistungsabzeichens in Bronze. Dieser Bewerb gliedert sich in die folgenden fünf Stationen:
Station 1: Anwendung des Abstandsgesetzes mit Berechnungen verschiedener Abstände, Ermitteln des Schutzwertes verschiedener Abschirmmaterialien, Überprüfen von Transportbehältern auf Verstrahlung
Station 2: Berechnung der Aufenthaltszeit in verstrahlten Bereichen unter verschiedenen Vorraussetzungen, Kenntnisse über verschieden Probenahmeverfahren
Station 3: Aufspüren von Strahlenquellen im Freien, Markierung verschiedener Gefahrenbereiche, Meldung des Fundortes per Koordinaten und Lageskizze
Station 4: Überprüfen von Personen auf Kontamination, Nachweis von drei unterschiedlichen Strahlenarten
Station 5: Theoriefragen zum Themengebiet der Kernphysik, des Strahlenschutzes, des Strahlenspürens, Unfällen mit radioaktiven Materialien, Kernwaffeneinsatz;
Wir können OBI Matthias Hausleitner, BM Peter Paßler sowie LM Kevin Unterberger zur bestanden Leistungsprüfung gratulieren!